Am Abend des 20.10.2011 wurde in der Dresdner Frauenkirche erstmals der so genannte Bürgerpreis der Sächsischen Staatsregierung verliehen. Eine Beteiligung der sächsischen Bürger_innen war an diesem Abend allerdings unerwünscht. Am Eingang zur Zeremonie wurden Menschen, die an der Veranstaltung teilnehmen wollten abgewiesen, mit der Begründung, dass nur geladene Gäste Zutritt hätten. Eine Anmeldung im Vorfeld der Veranstaltung war für Bürger_innen nicht möglich.
Bereits das Zustandekommen der Nominierten erscheint wenig offen und bürgerfreundlich zu sein. So war es weder sächsischen Vereinen und Initiativen, noch den Bürger_innen selbst möglich eigene Vorschläge für mögliche Preisträger zu machen.
Tobias Naumann von der Initiativgruppe „Sachsens Demokratie“ meinte dazu: „Die Preisverleihung zum Sächsischen Bürgerpreis offenbart auf eindrucksvolle Weise das Demokratieverständnis der Sächsischen Staatsregierung. Bürgerbeteiligung ist höchstens dann erwünscht, wenn sie für das eigene Image und Prestige von Nutzen scheint. An Entscheidungen über die Ehrung von Engagement will man die Bürgerinnen und Bürger dann lieber raus halten. Es bestände ja die Gefahr, dass die Harmonie durch die Nominierung kritischer Vereine oder Initiativen gestört werden könnte. Und so kann man sich nur den Verlautbarungen der Wochenzeitung „Die Zeit“ anschliessen, die dem Preis den Namen „Der Goldene Tillich“ gab.“
Für Rückfragen stehen Ihnen Tobias Naumann und Josephine Fischer unter 0151/10 95 20 16 gern zur Verfügung.