Filmvorführung „Hamburger Gitter“ am 10. August im Kino Thalia

„Hamburger Gitter – Der G20-Gipfel als Schaufenster moderner Polizeiarbeit“

Eine kritische G20 – Doku. Prämiere in Dresden im Thalia Kino (http://www.thalia-dresden.de/)
Organisiert von Sachsens Demokratie – lokales Bündnis gegen das neue sächsische Polizeigesetz

Sprache: Deutsch mit englischen Untertiteln

Neben Bayern und NRW steht auch in Sachsen eine Verschärfungen des Polizeigesetzes an. Unter anderem die Proteste gegen den G20-Gipfel im Sommer 2017 dienen dabei als Argument und Begründung für die angestrebte Gesetzenovelle [1]. Wir, das Bündnis Sachsens Demokratie, nehmen den Kinostart in Dresden zum Anlass um über unsere Kampagne gegen das Polizeigesetz zu informieren und nach dem Film mit euch ins Gespräch zu kommen. Sachsens Demokratie ist Teil des landesweiten Bündnisses „Polizeigesetz stoppen!“.

Hamburg im Anfang Juli 2017 – eine Stadt im Belagerungszustand: 31.000 Polizeibeamte, Ausschluß von Teilen der Presseöffentlichkeit, rote Zonen und Demonstrationsverbote, ein umfassende Telekommunikationsüberwachung, neuste Repressionstechnologien und martialisch auftretende, paramilitärisch ausgerüstete Polizeinheiten. Gut ein Jahr nach dem G20-Gipfel heißt es Bilanz ziehen in Sachen polizeilichem Handeln und staatlicher Repression.

Noch immer suchen die Behörden, mit dem fragwürdigen Mittel der Öffentlichkeitsfahndung, nach hunderten Verdächtigen. Der Staat verlor im Sommer 2017 die Kontrolle in Hamburg und versucht sie nun zurückzugewinnen. „Mit allen Mitteln“, war selten so wörtlich zu nehmen wie im Fall der G20-Verfahren. Eine Öffentlichkeitsfahndung von noch nie dagewesenem Ausmaß stellte über zweihundert Menschen mit vagen Verdachtsmomenten „an den Pranger“ und die Boulevard-Presse „spielte den Hilfssheriff“. 30 Wohnungen und Häuser wurden mit hoch bedenklichen Begründungen durchsucht und ein linkes Medienportal vom Innenminister verboten.

Der Dokumentarfilm des Videokollektivs „leftvision“ fokussiert mehr auf das polizeiliche Handeln während und nach dem Gipfel, denn auf die Proteste. Wie hat sich der Sicherheitsdiskurs während und nach dem Großereignis verschoben? Welche Befugnisse haben Behörden hinzugewonnen, welche Rechte Demonstrant*innen eingebüßt? Gab es bewusste Eskalation oder gezieltes Versagen? Und wie passt das alles zu Olaf Scholz‘ Aussage, es habe keine Polizeigewalt gegeben.

Viele hundert Stunden Filmmaterial, die während der Gipfelproteste entstanden, umrahmen die 17 Interviews mit Wissenschaftler*innen, Journalist*innen, Aktivist*innen, aber auch der Pressesprecher der Hamburger Polizei und ein Kriminalhauptkommissar, der während G20 im Einsatz war, kommen zu Wort. Ein Film der weit über den G20-Gipfel in Hamburg hinausweist und stellt hier die Frage: War G20 der Vorgesschmack auf einen
Polizeistaat?.

Weitere Informationen zum Film https://www.hamburger-gitter.org